Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jalid Sehouli, Charité Berlin, spricht mit einer Patientin mit Kopftuch anhand eines Modelles über Eierstöcke.

BRCA — Familiäre Brust- und Eierstockkrebssprechstunde

Gene­ti­sche Muta­tio­nen kön­nen Anzei­chen oder gar Aus­lö­ser für ein­zel­ne Erkran­kun­gen sein. Sie gel­ten als Indi­ka­to­ren zur Früh­erken­nung diver­ser Erkran­kun­gen und wer­den meist erb­lich wei­ter­ge­ge­ben. Vie­le Kli­ni­ken bie­ten des­halb Spe­zi­al­sprech­stun­den für eine gene­ti­sche Bera­tung zu ein­zel­nen Krank­heits­bil­dern. Mit­tels kli­ni­scher und Labor­dia­gnos­tik kann so durch eine Risi­ko­er­mitt­lung und prä­ven­ti­ve gene­ti­sche Bera­tung der Pati­en­tin­nen und deren Fami­li­en ange­bo­ten wer­den. Ziel ist es früh­zei­tig ein risi­ko­an­ge­pass­tes Ange­bot an vor­beu­gen­den Maß­nah­men zu ermöglichen.

Eine bereits sehr eta­blier­te Spe­zi­al­sprech­stun­de stellt die Sprech­stun­de für Fami­liä­ren Brust- und Eier­stock­krebs rund um die BRCA-Muta­ti­on dar.

BRCA1, BRCA2 und Krebsentstehung

Häu­fi­ges Auf­tre­ten von Eier­stock- (Bauch­fell-) und/oder Brust­krebs in einer Fami­lie kann ein Hin­weis auf eine ange­bo­re­ne gene­ti­sche Ver­än­de­rung sein. Bei bis zu ca. 10 Pro­zent aller an Brust­krebs und/oder Eier­stock­krebs erkrank­ten Frau­en kommt eine krank­heits­ver­ur­sa­chen­de Ver­än­de­rung vor allem in den Genen BRCA1 und BRCA2 vor, die seit 1993 bekannt sind. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wur­de eine Viel­zahl zusätz­li­cher rele­van­ter Gene ent­deckt, deren Ver­än­de­run­gen mit Krebs­er­kran­kungs­ri­si­ken in Zusam­men­hang gebracht wur­den. Im Rah­men die­ser Ent­wick­lung wur­de auch klar, dass gene­ti­sche Ver­än­de­run­gen nicht nur für Brust- und Eier­stock­krebs Erkran­kun­gen, son­dern z.B. auch für Gebär­mut­ter­schleim­haut­krebs (Endo­me­tri­um­kar­zi­nom) eine Rol­le spielen.

Sowohl betrof­fe­ne Frau­en mit einer ver­mut­lich ange­bo­re­nen Muta­ti­on in den Repa­ra­tur­ge­nen (z.B. BRCA1/2) als auch deren gesun­de Ange­hö­ri­ge kön­nen von einer gene­ti­schen Bera­tung pro­fi­tie­ren. Das mit einer gene­ti­schen Ver­än­de­rung ein­her­ge­hen­de Risi­ko ist indi­vi­du­ell sehr unter­schied­lich. Soll­te ein Risi­ko vor­lie­gen, ist es genau das: ein Risi­ko. Es bedeu­tet nicht, dass die Betrof­fe­nen zwangs­läu­fig in Lau­fe ihres Lebens an Krebs erkrankt. Wenn Sie genau­er wis­sen wol­len, ob Sie mög­li­cher­wei­se ein erhöh­tes Risi­ko haben, sehen Sie sich bit­te unse­re Check­lis­te an. Wenn eine oder meh­re­re der dort auf­ge­führ­ten Aus­sa­gen für Sie zutref­fen, ist ein aus­führ­li­ches Bera­tungs­ge­spräch in unse­rer Spe­zi­al­sprech­stun­de beson­ders sinnvoll.

Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs der Charité (FBREK)

Als eines von 23 Zen­tren Fami­liä­rer Brust- und Eier­stock­krebs in Deutsch­land bie­ten wir Spe­zi­al­sprech­stun­den an. Wir bera­ten Frau­en und Män­ner, die in Sor­ge sind, ein erhöh­tes fami­liä­res oder gene­ti­sches Risi­ko zu haben.

Kontakt

Hot­line 030–450 564 124 (Mo — Fr 9 — 12 Uhr)
fbrek-zentrum@charite.de

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